Die Frage ist zwar schon alt, aber...
...nachdem hier zum Thema "Monitoreinstellungen" schon viele Halb- und Nichtwahrheiten gepostet wurden, bin ich mal so frei, meine Version beizusteuern (und weil es doch auch immer wieder ein aktuelles Thema ist):
Aufstellungsort:
Egal ob die Oberfläche des Monitors entspiegelt ist oder matt (matt ist für längere Arbeiten an Grafik oder Text zu bevorzugen), sollte der Monitor so aufgestellt werden, dass keine fremde Lichtquelle, Fenster oder starke Lampen, sich darin spiegeln können. Es ist aber auch nicht gut, wenn man ein helles Fenster vor sich im Blickfeld hat, wenn man vor dem Monitor sitzt. Am besten ist, bei Arbeiten am Abend / nachts eine nicht zu helle Lichtquelle (Stehlampe, Schreibtischlampe) HINTER den Monitor zu stellen, oder notfalls noch, wie die üblichen Schreibtischleuten, blendfrei etwas ÜBER dem Gesichtsfeld NEBEN dem Monitor.
Höhe/Abstand:
Bei Fernsehern, wo man sich bequem zurücklehnen kann, gilt die Regel "Betrachtungsabstandbstand = etwa 2x-3x Bidschirmdiagonale". Bei einem Arbeitsmonitor gilt das nicht: der Abstand sollte eigentlich etwa der Bildschirmdiagonale ("Großer Leseabstand") entsprechen, also möglichst an die gegenüberliegende Kante des Schreibtisches. Die Monitorhöhe sollte so eingestellt sein, dass die Oberkante des Displays auf Augenhöhe oder leicht darunter liegt. Bei sehr großen Monitoren (ich sitze hier auch vor zwei 32"-Monitoren) lässt sich das nicht immer so einrichten, weshalb der Monitor dann zumindest auf die tiefstmögliche Position eingestellt werden sollte.
Den Neigungswinkel kann man sich nach Belieben einstellen; ich bevorzuge bei großen Monitoren, wo ich sowieso "waagrecht" draufschaue, eine fast senkrechte Einstellung.
Helligkeit/Kontrast/Farben:
Hängt natürlich vom möglichen Wertebericht der Einstellungen ab; manche Monitore sind an sich schon sehr hell, andere sehr kontrastreich usw. Wenn der Monitor verschiedene Voreinstellungen zulässt, die auf Knopfdruck abrufbar sind, empfehle ich für den Tag eine mittel-kontrastreiche (z.B. 50%), aber eher helle (z.B. 80%) Einstellung sowie für den Abend eine weniger kontrastreiche (z.B. 40%) und etwas dunklere (z.B. 70%). Aber anstatt nachts mit voll gedämpftem Monitorbild in der Dunkelheit zu sitzen, sollte man im Raum lieber gedämpftes Licht einsetzen und dafür den Monitor lieber etwas heller lassen.
Die Farbtemperatur wird ja in Kelvin gemessen, je höher der Kelvin-Wert, desto "kälter" und "bläulicher" wirkt das Bild, je kleiner der Kelvin-Wert, desto "wärmer". Die meisten modernen Monitore bieten Voreinstellungen von 5400 (sehr warm, fast rotstichig) bis 9300 Kelvin (sehr kühl, fast blaustichig). Ich habe mir einen Wert in der Mitte gewählt, der die Grautöne des Desktop auch neutral grau erscheinen lässt (an Grau kann man das gut ermessen). Wenn man den Monitor für Desktop-Publishing oder Bild- oder Videoverarbeitung benutzt und der Monitor sehr hochwertig ist, wird eine Kalibrierungssoftware und entsprechende Messfühler mitgeliefert, um den Farbraum auf normierte Werte einzustellen. Eine Grundkalibrierung wurde dann bereits ab Werk vorgenommen.
Schrift:
Die Schriftgröße ist Geschmacksache; unter Windows 7 lässt diese sich ja fast stufenlos regeln. Ich verwende die Standardeinstellungen für Icons usw. An meinen Monitoren im Büro arbeite ich unter Word 2010 und Excel 2010 mit unveränderten 100% Zoomfaktor. Schriftgröße in Excel ist bei mir jedoch nach wie vor Arial 8pt, das ist immer noch die klarste und kompakteste Schrift für eine Tabellenkalkulation. Die heutigen Standardschriften wie Calibri und Trebuchet usw. finde ich zwar optisch ganz nett, aber nicht sehr praxistauglich.
Ansteuerung/Anschluss:
Die heute verbreiteten LCD-Monitore sollten nicht über den VGA- sondern den DVI bzw. HDMI-Anschluss betrieben werden, vor allem bei Auflösungen ab Full HD. Die analogen VGA-Signale erfordern zur bestmöglichen Darstellung ein Feintuning am Monitormenü, das man nicht immer gut hinbekommt. Manche Grafikkarten und Monitore besitzen auch einen Display-Port, der bzgl. Auflösung und Bildwiederholfrequenz noch leistungsfähiger ist.
Es gibt im Internet diverse Testbilder zum Runterladen (z.B. von Nokia), an denen man Parameter wie Kontrast, Helligkeit, Farbtrennung, Moiree usw. gut beobachten und einstellen kann.