Zu schwach für Behandlung?
Hallo liebe Community,
ich bin mir nicht wirklich sicher, ob dieser Post hier hingehört, aber Irgendjemandem muss ich die Frage stellen.
Es geht um meine Freundin. Sie leidet seit einiger Zeit unter Gebärmutterhalskrebs. Höchstwahrscheinlich schon im fortgeschrittenen Stadium. Und da sind wir auch schon bei meinem, ihrem oder unserem Problem. Sie will sich nicht behandeln lassen, bzw. nicht wissen, wie der aktuelle Stand der Krankheit ist, obwohl sie, wie sie sagt, spürt dass etwas nicht stimmt und sie Schmerzen hat (teilweise sogar Ohnmachtsanfälle). Es gibt dafür mehrere Gründe, die ich teilweise auch nachvollziehen kann. Zum einen hat sie letztes Jahr aufgrund privater Schwierigkeiten ihre Ausbildung kurz vor Schluss abgebrochen und das im Nachhinein sehr bereuht. Nun hat sie eine neue Lehre begonnen und will diese um keinen Preis verlieren (durch langen Krankenhausaufenthalt etc.), weil sie sich nun einbildet, nach erneuter abgebrochener Lehre als Versagerin dazustehen - sie hat eben sehr viel Stolz.
Der andere Punkt ist, dass sie in eben dieser Arbeitsstelle nicht wirklich gut behandelt und gestresst wird. körperlich und psychisch bis hin zum Mobbing. Zudem haben beide Elternteile, die momentan auch noch in Scheidung leben, den Kontakt zu Ihr beendet und sie im Stich gelassen. Haben auch schon versucht mit den Beiden zu sprechen, aber da führt absolut kein Weg an eine Lösung. Der Vater ist alkoholkrank und die Mutter eine Mischung aus hysterisch bis cholerisch und einfach nur mit ihrem eigenen Leben überfordert. Das alles macht meiner Freundin extrem zu schaffen und ist vor Kurzem auch schon in einem Selbsmordversuch und einem leichten Schlaganfall (laut ihrem Arzt nervlich bedingt) gegipfelt. Das heißt im Endeffekt, dass ihr Lebenswille zwar momentan wieder da ist, aber natürlich nicht sehr ausgeprägt. Zudem sagt sie, sie hätte zu Zeit die Kraft nicht, sich einer Behandlung, gegebenenfalls Chemo, etc. zu unterziehen. Sie lehnt auch schon ein Beratungsgespräch beim Frauenarzt ab. Einmal als sie Ohnmächtig war, habe ich den Notarzt gerufen. Der meinte, sie müsse unbedingt ins Krankenhaus, doch sie wollte unter keinen Umständen mit, weil sie sagte, sie könne auf Arbeit nicht ausfallen. Und zu Mitkommen zwingen konnte sie eben auch keiner.
Alles in Allem ist das momentan wirklich eine hilflose Situation und ich habe keine Ahnung mehr, wie ich ihr helfen kann oder sie davon überzeugen kann, sich helfen zu lassen. Ich würde ihr gern irgendwie klar machen, dass ihre Gesundheit wichtiger ist als ihre Kariere, aber das will sie auch nicht hören. Sie blockt jedes Gespräch ab. Wahrscheinlich weiß sie ja, dass es unvernünftig ist. Sie ist einfach überfordert und lehnt jede Hilfe ab.
Ich weiß, dass es für solch eine Situation kein Patentrezept gibt, aber vielleicht hat jemand einen Lösungsansatz, an den ich noch nicht gedacht habe. Ich wäre jedenfalls für jede Antwort unwahrscheinlich dankbar!