„Bayern“ deutet auf volkstümliche, traditionelle Lederhosen hin ...
... und das sind eher richtig kurze oder „Plattler“- oder Kniebundhosen, also eher keine Lederjeans oder andere richtig lange Hosen aus Leder. Denn DIE (die langen, eher modernen) wird man doch wohl differenziert beurteilen - sowohl als Betrachter, dem ein Lederhosentragender begegnet, als auch als derjenige, der „seine“ Lederhose tragen will.
Die Frage verstehe ich also in Richtung „volkstümlich/traditionell“ gestellt. Und genau da besteht ein verbreiteter Irrtum: Diese volkstümlichen Lederhosen sind heute zwar - leider - nur noch in Alpennähe verbreitet, weshalb sie als „bayrisch“ angesehen werden. Was aber bis vor etwa 150 Jahren noch anders war: Zumindest die Kniebundhose war weit nördlicher, teils bis an die Küsten, im deutschen Sprachraum ebenso anzutreffen. Und zwar seit Jahrhunderten. Und kurze Varianten zumindest bei Jungen und Teenagern ebenfalls - dies sogar noch bis vor rund 50 Jahren, zumindest als die damals verbreiteten „Pfadfinderlederhosen“. In GANZ Deutschland.
Es wäre wirklich klasse, wenn sich wieder mehr Männer und Jungs trauen würden, diese „einheimische“ Hosenmode zu tragen, die in vielen anderen Ländern als Synonym für „deutsche“ Kleidung gilt - ganz ohne schlechten Beigeschmack, sondern so ähnlich assoziiert wie der Kilt für Schottland. Diese Lederhosen sehen wirklich hervorragend aus, sind klassisch und unverwüstlich - aber eine Wiederbelebung und Wiederverbreitung wird wohl mein - und anderer - Wunschbild bleiben, denn regionales oder gar „volkstümliches“ steht ja leider generell unter „Rechts“-Verdacht. Schade eigentlich.