Depressionen schon bei Kindern, evtl. durch ihre Eltern ausgelöst?
Heute bin ich mit der DB gefahren. Es war ein recht leerer IC und auf der anderen Seite des Mittelganges saß eine Mutter mit ihren ca. 10 jährigen Sohn, auf den vierer Sitzplätzen mit dem Tisch in der Mitte. So wie es aussah ging es Beiden ganz gut, sie waren mit Markenklamotten bekleidet und jeder hatte ein iPhone, nicht gerade ein älteres Model, dabei. Der Junge wollte Musik hören, aber die Mutter sagte, er solle Mathe machen. Nicht gerade begeistert holte er ein Buch und ein Heft aus seinem Rucksack. Dann fragte er seine Mutter, ob sie ihm bei einigen Aufgaben helfen könnte, da er bei manchen Aufgaben nicht wisse, was er machen solle. Die Mutter meinte, das müsse er schon alleine machen, sie hätte wichtigeres zu tun und blättert in einer Zeitschrift. Der Sohn meinte wieder, dass er das nicht alleine schaffen würde. Da meinte die Mutter, er müsse nur im Buch blättern, da würden schon Beispielaufgaben stehen, wie er die Aufgaben lösen könne. Das half ihm aber auch nicht weiter und er fragte die Mutter wieder ob sie ihm nicht doch helfen könne. Sie sagte, das wäre nicht ihre Aufgabe, das hätte doch bestimmt sein Mathelehrer im Unterricht erklärt und er hätte da dann wohl nicht zugehört. Er solle dann am Montag den Lehrer fragen, wie das geht.
Der Sohn war jetzt kurze Zeit ganz still und dann legte er sich auf die Sitze und sagte: „Aus welchem Grund bin ich bloß auf dieser Welt, wenn sich Keiner für mich interessiert?“. Die Mutter reagierte gar nicht darauf, sie war in ihrer Zeitschrift vertieft.
Ich machte mir dazu dann so meine Gedanken, wie bitte kommt ein erst ca. 10 Jähriger auf solche Gedanken? Vermutlich wird der Junge, wenn er so etwas öfters sagt und die Mutter bekommt es mit, zum Psychologen gebracht, der ihn dann evtl. mit Antidepressiva „ruhigstellen“ soll, was mich dann doch sehr traurig gemacht hatte.
Vielleicht wäre es besser, wenn mal ein paar Eltern zum Psychologen gehen, der ihnen dann sagt, das man sich doch auch mal um seine Kinder kümmern sollte, ihnen helfen sollte, sie unterstützen sollte und nicht Alles auf die Lehrer/Erzieher „abschieben“ sollte.
Wie es sich das dann weiter entwickelt hat, weiß ich nicht, da ich kurz danach aussteigen musste. Ich hatte nur noch mitbekommen, dass die Mutter doch „etwas“ genervt“ aussah, als der Sohn dort lag und sich nicht mit seinen Matheaufgaben beschäftigt hatte.
Was meinen hier andere User zu meiner Frage, ob Depressionen von Kindern evtl. durch die Eltern ausgelöst werden können?