Egoistische Großeltern? (keine Lust auf Babysitten)

Möchte mal eine neue Diskussion eröffnen. Bei mir war es so, daß die Schwiegereltern von Anfang an signalisiert haben, daß sie nicht als Babysitter zur Verfügung stehen, falls wir Nachwuchs planen. Damit hatte man natürlich gleich Klarheit und konnte sich darauf vorbereiten. Mich würde nur mal interessieren, wie ihr diese Einstellung so findet?

Antworten (9)

Nein, es ist nicht egoistisch ... Unter einer Bedingung: wenn man sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht erwartet, dass die lieben Kindern als kostenlose PflegerInnen einspringen, wenn man denn nicht mehr so gut geht, sieht oder sich erinnern kann. So bleibt alles gerecht und jeder für sich selbst verantwortlich.

Bommelchen
Gretchen

Klar ist eine Familie ist keine Einbahnstraße und an manchen Tagen auch kein Wunschkonzert aber manche kennen einfach keine Grenzen.
Ich habe meine Enkelin mit 1 1/2 das erste mal betreut damit die Kinder auch mal ihre Beziehung pflegen konnten, seitdem haben wir das Kind (heute 4J.) wirklich jedes Wochenende.

Doch, ich finde schon

Ich finde, Großeltern haben auch Verpflichtungen. Natürlich suchen sie sich nicht aus, ob sie Großeltern werden und wie oft. Aber sie haben sich für eigene Kinder entschieden und damit auch dafür, potentiell Großeltern zu sein. Das soll nicht bedeuten, dass sie ständig zeitlich zur Verfügung stehen sollen oder ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen sollen. Aber als Großeltern sind sie Teil einer Familie und tragen ebenfalls Verantwortung. Die Verantwortung der Erziehung haben die Eltern, Großeltern stehen da nicht im Fokus, aber auch nicht gleich mit unbeteiligten Dritten.
Auch menschlich finde ich diese Haltung äußerst verdießlich. Sie beinhaltet für mich auch eine Ablehnung ihrer eigenen Kinder, deren Kinder sie schon vorweg ablehnen und signalisieren, dass sie ihnen nicht helfen werden sich um diese zu sorgen.
Ohne familiäre Unterstützung und (auch nur potentiellen) Rückhalt leben zu müssen, ist sicher ein ziemlich anstrengendes und tristes Leben.

Durch so eine Entscheidung belasten Eltern ihre Kinder über Gebühr zu ihrem eigenen Vorteil, wohlwissend, dass es eben jene Kinder sein werden, von denen sie sich Unterstützung versprechen, wenn sie selbst ihre Angelegenheiten nicht mehr allein regeln können.
Eine Familie ist keine Einbahnstraße und an manchen Tagen auch kein Wunschkonzert.

Wir verpflichten uns nicht mehr

Wir gehören zu den späten Großeltern. Mein Mann und ich sind beide 65 Jahre alt. Nach der Geburt unseres Enkels hatte unsere Schwiegertochter nicht mehr vor, arbeiten zu gehen. Nach einem Jahr wurde es aber finanziell knapp, weil ein 300 qm großes Haus angeschafft und ein "dickes" Auto gekauft wurde. Meine Schwiegertochter liebt den Luxus. Wir wurden gefragt, ob wir den Kleinen zwei Mal in der Woche betreuen würden, damit sie dazuverdienen könne.
Die Mutter unserer Schwiegertochter hat zugesagt, den Kleinen ebenfalls an zwei Tagen zu nehmen. Wir wollten die beiden nicht im Regen stehen lassen und haben also Ja dazu gesagt.
Wir genießen die Zeit mit unserem Enkel, müssen aber auch dazu sagen, dass es schon recht anstrengend ist. Mittlerweile ärgert es uns, dass das Ganze als so selbstverständlich angesehen wird. Wir bekommen die Zeiten genannt, wie unsere Schwieto arbeiten muss und sie ist immer mehr dazu übergegangen, nach Dienstschluss noch etwas zu regeln oder zu unternehmen, was sie auch mit Kind erledigen könnte.
Es kommt tatsächlich nicht einmal ein Danke, ganz im Gegenteil. Meine Schwiegertochter äußert sich immer so, dass es für Großeltern das größte Glück auf Erden ist, ein Enkelchen betreuen zu dürfen.
Wir müssen jeden Urlaub absprechen, den wir planen möchten und wenn wir mal drei Wochen am Stück wegwollen, wird mit den Augen gerollt, weil die Mutter unserer Schwiegertochter dann doppelt belastet ist (sie macht kaum Urlaube).
Wir haben uns wahnsinnig gefreut, dass unser Enkel in diesem Jahr nach den Sommerferien in den Kindergarten kommt und wir ihn nicht mehr zu den vorgegebenen Zeiten betreuen müssen.
Vor einigen Wochen haben die Kinder uns zum Essen eingeladen und die frohe Botschaft verkündet ... Wir werden wieder Großeltern. Wir freuen uns, das ist keine Frage. Aber wenn wir gefragt werden, ob wir das Kleine wieder unter unsere Fittiche nehmen, werden wir uns nicht mehr verpflichten.
Damit es finanziell wieder rund läuft, könnten die beiden das große Haus verkaufen und sich kleiner setzen.
Ich finde es absolut nicht egoistisch, wenn Großeltern sich etwas zurücknehmen.

Großeltern als Babysitter?

Also, erstmal ist mir aufgefallen, daß die Überschrift als Frage gestellt ist! Von daher sollte man seine Antworten nicht mit einem vorwurfsvollen Unterton geben. Hier wollte jemand wissen, wie ein Außenstehender diese Sache so sieht. Meine Meinung ist, daß es für ein Enkelkind ganz toll sein kann, wenn es mal bei Oma und Opa übernachten darf. Die Großeltern sollten aber nicht als Elternersatz fungieren, damit die Eltern ungebremst ihrer beruflichen Karriere nachgehen können, ohne dafür eine Tagesmutter o. ä. zu engagieren! Das ist jedenfalls meine Meinung. Ich meine auch, daß die ersten Jahre für die kleinen besonders wichtig sind. Also finde ich es nicht so genial, wenn die Mütter gleich wieder arbeiten gehen. Ich meine, das Säuglinge zur Mutter gehören und nicht in eine Kindertagesstätte und auch nicht zu Oma und Opa! Junge Eltern dürfen nicht automatisch davo ausgehen, daß die Großeltern schon einspringen werden, das ist meine Meinung!

Ein Stück weit nachvollziehbar

Ich würde mich freuen, wenn meine Eltern oder meine Schwiegermama sich irgendwann um meinen zukünftigen Nachwuchs kümmern würden, aber erwarten würde ich das nicht.

Gar nicht so wenige Eltern sind froh, wenn die eigenen Kinder aus dem Haus sind und sie ihr eigenes Leben wieder haben und dieses ohne kleine Kinder genießen wollen. Eine individuelle Entscheidung, die man respektieren muss und auch kann, finde ich!

Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, immerhin sind es nicht ihre kinder und dann können die großeltern ja auch nicht wie selbstverständlich eingeplant werden zu babysitten. wobei ich eigentlich nur den fall kenne wo die großeltern sich tierisch freuen wenn sie die kleinen mal ganz für sich haben können und etwas mehr zeit mit ihnen verbringen können

Warum sollte diese Einstellung nicht ok sein? Was genau daran sollte egoistisch sein? Wir Eltern/Schwiegereltern haben unsere Kinder gross......sie sind aus dem Haus und somit haben wir unsere Pflicht getan! Grosseltern die als Babysitter fungieren, sollten dies doch freiwillig tun, oder?! Ich werde noch Oma.......ungefragt.....unfreiwillig.......kann ich das auch egoistisch nennen?

Egiostiche Großeltern ( keine Lust auf Babysitten)

Mal ganz grundsätzlich: Kinder zu bekommen kann man heuzutage planen. Enkelkinder bekommt man eben ungefragt! Die jungen Leute wollen Kinder haben, toll sollen sie ! Oma und Opa sollen aber gefälligst glücklich sein damit! Es wird völlig vergessen, . die meisten Großeltern noch voll im Berufsleben stehen. Die wenige Zeit zur Erholung an den Wochenenden reicht oft nicht aus um sich wieder in die nächste anstrengende Woche zu begeben! Dann soll man auch noch die Enkelchen betreuen! Wir haben unse Kinder auch ohne die Hilfe der Großeltern groß bekommen, sind gern mal zu Besuch gefahren. Aber ich hätte meiner Mutter die Kinder nicht aufgedrückt, weil ich wußte, d. sie, je älter sie wurde mehr Zeit für sich und die Ruhe in ihrer Freizeit braucht! Wer also ist denn hier egiostisch, frag ich mich bei den Berichten über die Großeltern?? Haben sie es nicht verdient ihre Zeit für sich zu nutzen, wie sie es gern möchten? Ich habe selbst 3 Enkelkinder und kann und werde mich nicht " zerteilen" Mit fast 60 ist d Energie bei voller Berufstätigkeit nun mal nicht mehr so groß wie in jungen Jahren! Ich freu mich meine Enkel zu sehen, aber fest einplanen lass ich mich nicht! Es wäre sicher besser, wenn Eure Erwartungen nicht so hoch sind, umso entspannter können eure Omas und Opas sein!

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