Freund nach Unfall wahrscheinlich querschnittgelähmt - was kann ich tun?
Hallo, mein bester Freund (35 J., verheiratet, Lehrer) hatte vor 10 Wochen einen Autounfall, bei dem er sich eine Lendenwirbel gebrochen hat. Es kam zu einer Einblutung in den Wirbelkanal und dadurch zu einem Querschnittssyndrom. Von Anfang an war klar, dass eine Prognose, ob sich die Lähmung zurückbilden wird, erst nach 6-8 Wochen möglich sein würde. Mein Freund ist von Anfang an bewundernswert cool mit der Situation umgegangen und hat bei sämtlichen Therapiemaßnahmen engagiert mitgemacht. Ich habe ihn mehrmals in der Woche besucht (im KH und nun in der Reha) und nach anfänglicher Befangenheit haben wir sogar miteinander gelacht und Spaß gehabt. Seit einigen Tagen ist nun aber alles anders. Er verhält sich mir gegenüber extrem ablehnend und hat gesagt, er möchte nicht mehr, dass ich ihn besuchen komme. Obwohl wir m.E. eine enge Bindung haben (hatten) sagt er, er könne es nicht nicht mehr aushalten, für mich den Freund zu spielen. Ich hätte ihm nie wirklich etwas bedeutet. Auch seiner Frau gegenüber macht er Andeutungen, dass er sich auch vorstellen könnte, ohne sie zu leben. WAS SOLL DAS? Er liebt seine Frau abgöttisch! Sie ihn auch! Auch im Rollstuhl! Für mich ist er der wichtigste Mensch außerhalb der Familie! Das weiß er auch. Aber was soll ich tun??? Soll ich einfach übergehen, dass er mich nicht mehr sehen will? Ihn gegen seinen Willen besuchen? Bin überzeugt davon, dass seine Reaktion damit zusammenhängt, dass er, laut Aussage der Ärzte, sehr wahrscheinlich querschnittgelähmt bleiben wird. Ich will ihm helfen, ihn aber nicht bedrängen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich brauche dringend Tipps!
Danke.
blue