Krallen schneiden bei Katzen
@ goldhaserl und @missmolly: Wenn ich mir eure Reaktionen so durchlese, frage ich mich, ob ihr euch auch mal näher mit dem Konzept der Tierquälerei auseinandergesetzt habt - und damit, dass es auch bei Katzen von Tier zu Tier riesige Unterschiede gibt. Also angenommen, ihr hättet zwei relativ junge (3 und 5 Jahre alte) Katzen - MIT Freigang. Angenommen, deren Krallen wachsen trotz Kratzbäumen, Kratzbrettern, natürlichen Klettermöglichkeiten so stark, dass sie (obwohl kein Teppich ausgelegt ist) sich verhakeln - und bei den gegenseitigen Kloppereien auch verletzen. Angenommen, beide Katzen sind aufgrund ihres Werdegangs (Notfellchen) vergleichsweise wild, der Kater massiv aggressionsgestört. Angenommen, dass der Kater seinem Dosi schon mehrfach Fetzen aus dem Arm/Bein gerissen hat - weil er sich erschreckt hat oder einfach sauer wurde. Angenommen, er hat dem Dosi auch schon mal eine Vene in der Hand aufgeschlitzt. Angenommen, der Dosi denkt gar nicht daran, die Katzen wegen der Problematik (auch mit Fremden, die nur mit Knurren geduldet werden) abzugeben. Wenn der Dosi den beiden Katzen nun die Vorderkrallen manuell mit einer speziellen Schere fachgerecht KÜRZE (wir reden hier ja wohl nicht von der operativen Krallenentfernung, die einer Amputation gleichkommt), anstatt die Krallen lustig weiter wuchern zu lassen und damit die Verletzungsgefahr aller Beteiligten sprunghaft ansteigen zu lassen, WO greift denn dann bitte der Vorwurf der Tierquälerei? Tierquälerei wäre es, das Problem zu ignorieren, und zwar mit dem Ergebnis, dass beide immer wieder hängenbleiben, sich bei den diversen Kämpfchen und Kämpfen mehr oder weniger schwer verletzen, sie auch mich mehr als nur leicht verletzen, was schon mehrmals vorgekommen ist, oder das Problem auf eine dritte Person zu verlagern - den Tierarzt, der übrigens auch in Deckung geht, wenn ich mit der einen, der anderen oder beiden Katzen antanze. Ich finde es anmaßend, dass Menschen wie ihr, die das Glück haben, Dosenöffner von Katzen zu sein, deren Krallen nicht manuell nachgekürzt werden müssen, sich derart abfällig über Menschen wie mich äußern, die sich aus gutem Grund Gedanken um die Pflege der Krallen ihrer Katzen machen. Nur weil IHR dieses Problem - aus welchem Beweggrund auch immer - nicht habt, gibt euch das noch lange nicht das Recht, die Situation herunter- oder hochzuspielen. Natürlich ist es besser, wenn sich Katzen selbst um die Krallenpflege kümmern, aber das ist nicht immer der Fall. Denkt doch einfach mal an all die Katzen, die akute Probleme mit dem Zahnfleisch haben. Ein Großteil dieser Katzen pflegt sich einfach schmerzbedingt die Krallen nicht, wie es eigentlich sein sollte, und zwar unabhängig vom Freigang und Kratzvorrichtungen. Sollen diese Katzen dann obendrein auch noch wie auf Eiern gehen? Natürlich muss die Krallenpflege vorsichtig vorgenommen werden, aber ein Ignorieren des Problems beseitigt ja das Problem selbst nicht. WAS würdet ihr denn bitte tun, wenn eure Fellnasen zu lange Krallen hätten - trotz Freigang und diverser Kratzmöglichkeiten? Auf DIE Antwort bin ich gespannt.