Antwort
Da vermutlich generell wenig über Amaranth geschrieben wurde, will ich Ergänzen.
Das meist einjährige Kraut¹ (hier Amaranthus retroflexus)
bevorzugt humose, durchlässige, nährstoff- und/oder stickstoffreiche Böden.
Amaranth wird zur Ernährung (leichtverdauliches Pseudogetreide) und als Heilpflanze seit Jahrtausenden in Südamerika kultiviert. In Europa geht die Nutzung als Gemüse (vgl. Spinat) bis in die Steinzeit zurück. Einige Amaranthus-Arten² sind als vitale Ackerunkräuter mit Mais nach Europa eingewandert.
Die Zubereitung junger Blätter und Triebe erfolgt wie Spinat. Der Samen kann als ganzes Korn, wie in den (Bio-)Müslis, oder Mehl verarbeitet werden. Die Blätter für Salat und Gemüse sollten vor der Blüte geerntet werden.
Medizinisch wirksam ist Amaranth als kühlendes Adstringens, Blutstiller und ferner bei Kopfschmerzen, Migräne und Durchfall. Er „stärkt“ das Gehirn. Zur Wundheilung wurde die ganze Pflanze in Wasser ausgekocht. Der frische Presssaft wird anscheinend bei chronischen Lungenbeschwerden und Asthma verwendet.
Das enthaltene Eiweiß ist reich an Lysin, einer essentiellen Aminosäure, andere Bestandteile sind Provitamin A, Vitamin B1, E, und C, alle wichtigen Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen) und Fettsäuren, speziell Alpha-Linolensäure. Durch die gute Verträglichkeit ist das Korn eine sinnvolle Nahrungsergänzung bei Eisenmangel, Glutensensitive und ferner Laktoseintoleranz. Die südamerikanischen Ureinwohner schrieben der Pflanze überdies lebensverlängernde Heilkräfte zu.
Grüße
¹Amaranthus caudatus (urspr. Anden/Südamerika, in Europa kultiviert)
²Amaranthus retroflexus (urspr. Nordamerika, Neophyt)