Nachbarin hat Bulimie

Hallo,
meine Nachbarin hat Bulimie und ich höre sie häufig kotzen, weil die Wände in unserem Haus extrem dünn sind. Ich habe ihr schon ein Info-Heft über Essstörungen in den Briefkasten geworfen, aber das hat leider nicht geholfen, sie kotzt weiter, statt Hilfe zu suchen. Ich finde es furchtbar eklig : (. Was soll ich tun?
Ausziehen kann ich leider gerade nicht.

Antworten (4)

Hey, ich finde es ehrlich gesagt etwas dreist zu sagen, dass du es eklig findest und es somit verbieten willst und denkst, weil du ihr eine Infobroschüre gegeben hast, ist es besser oder die Erkrankung weg. Essstörungen haben immer ihre Gründe und Berechtigungen. Solange ein Mensch noch keine konforme Art gefunden hat, um die ES loszulassen, wird er/sie es auch nicht tun. Vllt solltest du dich mit deiner Nachbarin zusammensetzen und wenn sie dir wichtig ist, sagst du ihr nett, dass du dir Sorgen um sie machst

Telefonmeeting und Onlinemeeting der Selbsthilfe

Bei der Selbsthilfegruppe Overeaters Anonymous gibt es auch eine aktuelle Meetingsliste mit Telefonnummern, die du iher geben könntest. Dort finden sich auch Nummern für Telefonmeetings, wo man auch nur über das Telefon teilnehmen kann, ich meine, dass es dort auch ein Onlinemeeting gibt. Alles Gute.

Infobroschüren sind schon mal ein guter Anfang

Es gibt von den Overeaters Anonymous gute Infobroschüren, vieles kann auch auf deren Internetseite eingesehen und heruntergeladen werden. Auch für Freunde und Angehörige. Wenn du ihr dazu etwas in den Briefkasten legst mit einer kleinen Karte, dass du dir Sorgen um sie machst und dem Hinweis, dass es Hilfe gibt, falls sie mit einer Esstörung zu kämpfen hat, dann ist das nochmal ein wenig mehr. Du kannst ihr auch die Nummer der Diakonie oder Caritas aufschreiben, oder auch der Telefonseelsorge. Auch diese Stellen wissen oft gute Ansprechpartner. Viel Erfolg und alles Gute dir und auch deiner Nachbarin.

Bist du dir sicher sie hat Bullimie oder ist sie schwanger?

Falls sie Bullimie hat solltest du ihr nicht einfach eine Info-Broschüre in den Briefkasten werfen, sondern mal konkret Therapiezentren empfehlen vielleicht auch ein autonomes Frauenhaus, weil es sein kann dass sie Opfer von Mehrfachmissbrauch ist. Ein Mädchen bzw. eine Frau hat nicht einfach Bullimie weil Serotonindefizit oder so was. Sondern weil sie so erlebte Traumatas versucht zu verarbeiten, die in unserer misogynen Welt kaum anders verarbeitet werden dürfen und können.

Und falls sie schwanger ist und das Kind nicht will, dann kannst du wohl nur Adoptionsstellen empfehlen. Also rauspressen muss sie wohl weil Abtreibung bzw. der Weg dahin ist Dank traditioneller wirklich dummer Frauen und Männer sowieso wie der Gang zum Mond. Es dauert und irgendwie richtet sich alles gegen diejenige und HelferInnen die nix falsch machen. Wäre sicher schön wenn es endlich mal anders wäre aber im deutschsprachigen Raum sieht es aus wie die Frauenrechte in Alabama, Indien, Italien, Jemen und Japan zusammen... unglaublich düster.

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