Sollte ein "Preuße" in Bayern versuchen bayrisch zu reden?

Mein neuer Arbeitskollege (35 Jahre) ist Rheinländer und ist vor einem Jahr in unser schönes Oberbayern gezogen. Er versucht sich, so gut und schnell wie möglich hier zu intergrieren. Mittlerweile versucht er auch unseren heimischen Dialekt anzunehmen, was aber eher peinlich wirkt. Sehe nur ich das so oder was meint ihr dazu? Bin auf euere Beiträge schon gespannt. Gruß, Bienchen

Antworten (7)
Mein bayrischer Dialekt amüsiert mich manchmel selber

Ich bin geboren und aufgewachsen in Oberbayern, in einer Familie in der ganz normal bayrisch gesprochen wird. Nur meine Oma mütterlicherseits stammt aus Norddeutschland. Sie und Ihre Verwandten, alle von der Nordsee, besuchen uns jährlich in Bayern - wie auch aktuell - was alleine schon der Sprache wegen oft sehr amüsant ist. So ging ich z. B. gestern mit Tante Ingeborg in ein Café, wo uns ein Tisch mit vier Pätzen angeboten wurde. Dann ging es darum, wer sich wo hinsetzt. Da meine Tante kein Bayrisch versteht, spreche ich zu ihr manchmal spaßhalber absichtlich bayrisch. Ich spreche dann aber nicht etwa besonders g`schert oder ungehobelt, sondern ganz normalen Dialekt, was schon reicht um mich zu amüsieren. So sagte ich am Tisch zu Ihr:

"i sitz mi do hi und du di do hi, oder i sitz mi do hi und du di do" (das betraf zwei mögliche Sitzvarianten)

Auf Deutsch: "ich setze mich da hin und du dich da hin, oder ich setze mich da hin und du dich da"

Meine Tante verstand keine Silbe und sie schaute mich mit geöffnetem Mund verständnislos an, als hätte ich mit ihr in "Hottentotten-Sprache" gesprochen. Bei mir sorgte das für Erheiterung und schließlich lachten wir beide herzlich.

Ein paar Stunden später saß mein Vater mit Ingeborg auf der Terrasse, sie unterhielten sich und mein Vater sah, dass von Westen her eine schwarze Wolkenwand aufzieht. Da sagte er: "in a Stund´rengts", auf Deutsch: In einer Stunde regnet es. Tante Ingeborg hatte das anders verstanden, bejahte es mit nickendem Kopf und sagte verständnisvoll: "ja ja, die Stunde drängt".

Meine Meinung

Ich sehe es im prinzip so wie meine "vorredner/innen".
ich habe beruflich im deutschsprachigen raum zu tun, da ist es für mich eine selbstverständlichkeit das ich mich bemühe hochdeutsch zu reden. trotzdem ist mein dialekt manchmal nicht zu überhören, daß möchte ich auch gar nicht denn er ist ein teil meiner indentität, und ich sehe keinen grund diese zu verleugnen.

Ja, jeder sollte so sprechen, wie er möchte. Dialekte kann man schlecht verstecken. Ob sächsisch, bayrisch, hochdeutsch oder Plattdeutsch, ist ja alles irgendwie sympathisch. Verstellen bringt gar nichts.

Egal aus welcher Region in Deutschland man kommt, seinen Dialekt sollte man sich beibehalten. Es ist schon eher peinlich, wenn ein Rheinländer versucht bayrisch zu reden. Auch ein Bayer wird kaum Hochdeutsch sprechen. Dialekte sind doch sehr angenehm und können sehr symphatisch wirken.

Moderator
@Bienchen

Iich maan des genauso, wie die Sissi. Sie sollen lernen den Dialekt zu verstehen, aber ihn zwanghaft sprechen zu wollen ist lächerlich.

Moderator
@Sissi

Schäi xagd!

Diese Antwort wurde von einem Moderator bearbeitet.

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Servus
Also i find des a irgendwie imma seltsam wann de boarisch ren. de kennan des ned so guat. aber mia bayern hean uns sicha a bled o, wann ma hochdeutsch ren.

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