Verzweifelt wegen Schulden und Wut auf Ehemann
Ich bin 32 Jahre alt und seit 9 Jahren verheiratet.
Richtig glücklich war ich in dieser Ehe, wenn ich es zusammen zähle gerade einmal 6 Monate!
Mein Mann hat mich leider von Anfang an belogen. Er erzählte mir etwas über ein Haus und das ich mir keine Sorgen über unsere Zukunft machen muss. Das er einen festen Job hat, wusste ich ja.
Ich war damals noch in der Ausbildung. Einer rein schulischen, so das ich an den Wochenenden und den Ferien jobben konnte.
Nach sechsmonatiger Ehe kam dann die erste böse Erkenntnis. Sein Haus war hoch verschuldet und er hatte für ein Auto und für seine Mutter noch einen Kredit aufgenommen. Von seinem Gehalt blieben zu dem damaligen Zeitpunkt gerade einmal 100DM. Zu dieser Zeit war ich dann das erste mal schwanger und ich konnte leider die mir zugesicherte Stelle nicht antreten.
Ich arbeitete mit solange ich konnte manchmal bis zu 16 Stunden am Tag und ich hielt zu ihm.
Seine Eltern hatten ihm das wohl eingeredet und hatten auch nach einem Jahr Ehe noch eine Kontovollmacht von ihm.
Als mein Sohn auf die Welt kam, war ich auf die Hilfe meiner Eltern angewiesen. Es gab Wochen, wo es nicht einmal zum Windeln beschaffen reichte. Aber ich gab nicht auf.
Ich konnte ihn dann überreden eine Lebensversicherung zu kündigen, um zumindest einen Kredit zu tilgen. Zwei Monate später kam es zu einem Wasserschaden in dem Haus. Geld von der Versicherung wurde ausgezahlt. Dies wurde allerdings nicht für die wieder instandsetzung genommen. Nein! Er gab alles brav zu Hause(Mama udnPapa) ab.
Es bleibt noch anzumerken, das er das Haus samt Schulden von seinen Eltern geschenkt bekommen hat!!!!
Nach dem Wasserschaden waren seine Eltern damit einverstanden das Haus zu verkaufen, das eh inzwischen leer stand, da sein Arbeitsplatz ca.80km entfernt lag. Ich war endlich wieder voller Hoffnungen. Es würden bessere Zeiten kommen.
Und ich Idiot habe ihnen geglaubt.
Ich besprach mit meinem Mann ein 2. Kind, da ich nie ein Einzelkind wollte. Er meinte das seine Eltern schon einen Käufer hätten und das wohl kein Problem dar stellte.
Und prompt war ich wieder schwanger.
Nach 3 Monaten fragte ich dann meinem Mann, wann denn der Notar Termin sei. Er zuckte damals nur mit den Achseln.
Wütend wie ich dann war hörte ich anfänglich auf die Raten für diesen Kasten zu bezahlen.
Als uns dann dann Wasser bis zum Hals stand und schon gelbe Briefe mit letzten Aufforderungen kamen (nicht lachen ist wirklich war) gewann ich eine kleine Summe im Lotto. Und was machte ich - ich zahlte die ausstehende Summe.
Mitlerweile war ich hoch schwanger und meine Schwester war in der zwischen zeit gestorben. Also nicht gerade ein Hochgefühl und das Haus war immer noch nicht verkauft.
Ich war einfach viel zu naiv!
Am Tag als ich entbinden sollte wurde bei meiner Mutter Lungenkrebs diagnostiziert (Ich sollte vielleicht noch anmerken mein Vater hatte ab Dato schon 6 Jahre mit einem Kehlkopfkrebs gelebt hat).
Meine Sorgen wuchsen über mich hinnaus. Wußte nicht mehr wohin. Mein Mann zog sich immer mehr in sich zurück!
So lebten wir dann weiter bis Silvester kam und mein Vater ins Krankenhaus. Er starb 4 Tage später.
Meine Oma meinte dann auch uns (meiner übriggebliebenen Schwester und mir) das Erbe meines Vaters auszuzahlen. Da sieser noch eine Schwester hatte. Wir nahmen an.
Einen Teil verwendete ich für meinen Führerschein und eine neue Heizanlage für meine Mutter. Den Rest steckte ich wie immer in unsere Schulden.
Jetzt mussten leider auch noch neue Möbel her und eine Waschmaschine.
Ich bestellte beim Versandhaus - natürlich auf Raten.
Es reichte vorne und hinten nicht mehr aus.
Nach dem 1. Geburtstag meiner Kleinen hielt ich Ihm dann das Messer auf die Brust. Entweder deine Mutter oder ich!
Er entschied sich dann doch für mich - was mich erneut hoffen ließ. Die Kontovollmacht wurde gecancelt. Und ich verlangte, das wir nun den Verkauf des Hauses in die Hand nehmen.
Wir fuhren die 80km und ich traute meinen Augen kaum. Disteln bestimmt 2m hoch und das Haus stand noch voll mit Möbeln meiner Schwiedereltern. Die Decke hing herunter und es war in einem jämmerlichen Zustand.
So verkaufen wir das Ding nie!
Meine Schwiedereltern erbarmten sich dann doch ihre Habe zu holen, nachdem ich sagte das ich das Teil auch möbliert verkaufe.
Wir nahmen wieder einen Kredit auf und renovierten das Haus einigermaßen.
Ein Käufer war dann acuh gefunden - allerdings nur über das Bausparsummen Darlehn. Uns blieb keine Wahl - wir mussten verkaufen, um wieder etwas Luft zu haben.
So standen wir dann da - nur noch mit 12000€ Schulden von anfänglich 120000DM.
Aber es haute immer noch nicht hin. Miete, Strom und Kredit, sowie die Abzahlung des Ratenzahlungskredites machten uns weiterhin das Leben schwer.
Vieles blieb einfach liegen und wurde nicht gleich bezahlt, weil einfach kein Geld da war. Ich machte mich dann selbstständig was auch ca. 350€ im durchschnitt brachten. Meine Kinder waren nur Vormittags im Kindergarten - mehr konnte ich mir nicht leisten.
Es brachte einfach alles nichts und doch gröllte ich mir immer wieder zu: Durchhalten Mädchen!
Als dann vor 2 Jahren meine Mutter starb und wir das Haus (das leider auch noch hoch verschuldet war) Notverkaufen mussten, blieb ein wenig was hängen. Was machte ich wiederrum? Löste den Ratenkredit ab und hielt die Konten auf Null, sodas nur noch der normale Bankkredit übrig blieb.
Mitlerweile kommen wir solala über die Runden, aber Neuanschaffungen oder die dringende Reperatur meiner Zähne ist leider nicht drin :-(
Ich fühlte und fühle mich bis heute allein gelassen und habe ihm das auch immer gesagt. Er hört mir schon zu, aber es ändert sich nichts.
Ich mache den gesamten Haushalt, kümmere mich um Kinder und Finanzen und gehe nebenbei noch arbeiten.
Jedesmal wenn ich mit ihm redete und dies keinen kleinen Fortschritt brachte geriet ich in Wut.
Jetzt wenn ich ihn ansehe fühle ich immer wieder den Hass in mir hochsteigen. Jedesmal wenn er seine Sachen achtlos hinwirft steigt eine Wut in mir auf. Ich kann seit einigen Wochen auch nicht mehr den sogenannten Ehepflichten nachkommen. Ich fühle nur noch Wut und Hass, fühle mich einsam und allein obwohl ich doch seit 9 Jahren verheiratet bin.
Was kann ich nur gegen diese Gefühle tun....
Schließlich habe ich dies ja alles mit mir machen lassen und bin in gewisser Hinsicht selber Schuld.
Trennung ging mir auch schon durch den Kopf - aber dann denke ich an meine Zwei Goldschätze, denen ich den Papa wegnehme.
Was soll nur machen.................