Hallo alle!
Aufgrund der Krankheitsgeschichte in meiner Familie habe ich mich ganz bewust FÜR den Test entschieden. Denn ich möchte etwas tun können!! Ich möchte nicht später da sitzen, mit der Diagnose Krebs, und denken "hätte ich dann nur" oder "was wäre wenn...??" Bei mir wurde beim Test der Gen-Defekt (BRCA1) nachgewiesen. Also ein Brustkrebsrisiko von über 80% und ein Eierstockkrebs-Risiko von über 60%. Jetzt kann ich handeln bevor ich krank werde!
Erst mal zum Ablauf...
Zu allererst sollte man in einem speziellen Klinik-Zentrum zur Beratung gehen. Dort wird erst einmal das familiäre Risiko analysiert. Sollte sich dabei eine familiäre Häufung und somit ein Risiko ergeben, hat man die Möglichkeit einen Test machen zu lassen. Auch bei der Entscheidung für oder gegen den Test, wird man in den Zentren gut beraten.
Auch wenn man sich gegen den Bluttest entscheidet, sobald ein familiäres Risiko durch die Familienanalyse erwiesen ist, bekommt man die gleiche engmaschige Vorsorge wie wenn der Defekt mit der Blutanalyse definitiv nachgewiesen wurde!! Man hat also keine Nachteile wenn man sich GEGEN den entgültigen Test entscheidet!
Bei mir war bei der Entscheidung für den Test ausschlaggebend, dass ich gesehen habe wie schlimm der Krebstot sein kann und auch dass ich mein Leben genießen möchte ohne in jungem Alter mit einer schweren Krankheit kämpfen zu müssen.
Nach dem Nachweis, dass ich diesen Gen-Defekt in mir trage, habe ich mich zur vorsorglichen Amputation der Brüste entschieden (werden in der gleichen Op mit Implantaten oder Eigengewebe wieder aufgebaut!).
Ich weiß, dass das eine krasse Entscheidung ist und nur sehr wenige können das nachvollziehen oder gehen sogar auch diesen Weg. Das muss jeder für sich selbst entscheiden!
Für mich persönlich gab es keine andere Alternative. Denn, auch wenn ich eine super gründliche Vorsorge erhalte, das Risiko bleibt hoch. Und wenn auch im Frühstadium etwas gefunden wird, dann habe ich die Diagnose Krebs. Und genau das wollte ich nicht. Durch die OP habe ich mein Risiko auf das jeder "normalen" Frau reduzieren können (unter10%) und kann so wieder frei und unbeschwert leben, ohne bei jedem Arztbesuch zittern zu müssen.
Es war die beste Entscheidung die ich für mich habe treffen können und ich würde es jederzeit wieder machen... :-)
Jeder muss hier seinen Weg selbst für sich finden. Ich denke der erste Weg führt immer in ein Brustkrebszentrum. Und dann sollte man sich vielleicht auch mit anderen Betroffenen auseinandersetzen... warum haben sie sich dafür oder dagegen entschieden? Das kann manchmal auch hilfreich sein.
Auf jeden Fall sollte man sich nicht verrückt machen lassen und sich für seine Entscheidungen alle Zeit der Welt nehmen. :-)